AKTIVSTALL
Rusthof – artgerechte Pensionspferdehaltung im Aktivstall
Pferde sind als Herdentiere soziale Wesen, die für ihre seelische Gesundheit den Kontakt zu Artgenossen benötigen. Unter natürlichen Bedingungen legen sie täglich grasend weite Strecken im Schritt zurück. Das Futter wird dabei über einen Zeitraum von insgesamt zwölf bis sechzehn Stunden in kleinen Portionen aufgenommen.
Als ursprünglichen Steppentieren machen Pferden hohe oder tiefe Temperaturen und Temperatursprünge nichts aus, vielmehr brauchen sie viel frische Luft und Klimareize, um gesund zu bleiben. Als Flucht- und Beobachtungstiere möchten sie in die Ferne blicken und ihre Umgebung im Auge behalten können.
Artgerechte Pferdehaltung bedeutet, unsere Pferde soweit möglich ihren Bedürfnissen entsprechend zu halten.
Dies setzen wir seit dem Jahr 2004 in zwei Aktivstallherden, getrennt nach Stuten und Wallachen, um. Diese wurden, zuletzt im Jahr 2017, von der Laufstall-Arbeitsgemeinschaft für artgerechte Pferdehaltung e.V. mit fünf Stallsternen ausgezeichnet.
Das Aktivstallkonzept: geschlechtergetrennte Gruppenhaltung mit automatengesteuerter, individueller Fütterung von Kraft- und Raufutter.
In unseren beiden Herden leben 22 Wallache beziehungsweise 21 Stuten und ein Wallach zusammen. Sie teilen sich je Herde einen großzügigen matschfrei befestigten Auslauf mit verschiedenen Untergründen. Dieser lädt zu freier Bewegung in Schritt, Trab und Galopp ein. Die Tränken sind frostsicher, je Gruppe gibt es einen mit Kurzstroh eingestreuten Ruhe- und Liegeraum mit mehreren Ein- und Ausgängen und Raumteilern als Rückzugsmöglichkeit.
Die Fütterung von Kraftfutter und Heu erfolgt transpondergesteuert in Futterstationen. Der Transponder kann als Chip implantiert oder mittels Halsband oder Einflechten in die Mähne am Pferd befestigt werden. Er signalisiert der Futterstation die Identität des Pferdes, sodass es sein Futter individuell in bis zu 20 Portionen täglich abrufen kann. Dies sorgt, neben der genauen Anpassung der Futtermenge an das einzelne Pferd, für eine gute Verdaulichkeit des Kraftfutters sowie eine kontinuierliche Aufnahme des Heus über den ganzen Tag verteilt. Futterstroh steht rund um die Uhr in einer separaten Raufe zur Verfügung.
Das regelmäßige Wiederaufsuchen der Futterstationen sowie der Liegehalle und der Tränke führt zu ganztägiger kontinuierlicher Bewegung, überwiegend im Schritt.
In den Monaten Mai bis Oktober/November haben unsere Pferde, nach einer kontrollierten Anweidephase, Weidezugang rund um die Uhr. Die Weiden grenzen direkt an die Ausläufe an, die Pferde können sich bei Hitze und Insektendruck in die Ruheräume zurückziehen.
Gemistet wird im Winter zweimal, in der Weidezeit einmal täglich, die Weiden werden regelmäßig abgeäppelt.